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Paranoia City Wein:
~ Primitivo ~


60 jährige Primitivo Rebstöcke in Albarello Form.
60 jährige Primitivo Rebstöcke in Albarello Form.

Die Beeren der Rebsorte Primitivo zeichnen sich aus durch hohen Zuckergehalt aus. Sie reifen früh und können schon im September gelesen werden. Daher auch der Name: Primitivo - "der Frühe". Am besten gedeiht der Primitivo als Bäumchen – Albarello, siehe Bild oben – mit vier oder fünf Ästen, wobei die Blätter den Trauben Schatten geben, denn zu viel Sonne erträgt der Primitivo nicht. Eigenartigerweise reifen die Trauben des Primitive unregelmässig; bei der Weinlese geraten also unreife und reife Beeren zusammen, was eine aufwändige Handlese nötig macht. Der viele Zucker im Primitivo erlaubt Weine von schwindelerregenden 17 bis 18 Prozent Alkohol. Der Primitive war deshalb lange Zeit der Bodybuilder schmalbrüstiger Norditaliener und verhalf manchem Amarone zur nötigen Substanz.

1967 besuchte Austin Goheen, Professor für Pflanzenpathologe an UC Davis, seine Kollegen in Bari. Sie tranken eine Flasche Primitivo und Goheen bemerkte, der Weine erinnere ihn an Zinfandel, den grossen amerikanischen Rotwein, der schon die Goldgräber in Kalifornien 1848 glücklich gemacht hatte. Goheen ging der Sache nach und damit begann die grosse "Schlacht um Zinfandel": Sind Primitivo und Zinfandel Zwillinge? Stammt der eine vom andern ab? Und wenn nicht, dann von wem?

Die Schlacht ist geschlagen. In der Bibel der Rebsorten – Wine Grapes von Jancis Robinson, eben erschienen, kompeten, komplett und wunderschön –> – steht geschrieben, Zinfandel, Primitivo und die alte, seit 1518 belegte kroatische Sorte Tribidrag sind genetisch gesehen identisch. Robinson schreibt, gemäss der Regel der Anteriorität, laut welcher der älteste Name einer Rebsorte zur Anwendung kommt, wird also für Zinfandel und Primitivo der Name Tribidrag verwendet.

Nach Amerika gelangte der Tribidrag über Wien als namenloser Setzling einer K+K kaiserlichen Pflanzensammlung Schönnbrunn. Irgendwo auf dem Weg nach Kalifornien wurde er Zinfandel getauft und als solcher erlebte die kroatische Weinsorte grosse Erfolge. 20'000 Hektaren sind heute mit Zinfandel bepflanzt.

Was den Primitivo betrifft: Pater Indellicati hat Ende des 19. Jahrhunderts in Gioa del Colle aus einer Rebsorte genannt Zagarese (aus Zagreb, Kroatien) eine Sorte gezüchtet, die er Primativo nannte: Frühreifend und ertragreich. Später gelangte der Primitive nach Süden in die Gegend von Manduria. Primitivo Gioa del Colle und Primitivo di Manduria sind die beiden grossen Konkurrenten um die Gunst der Degoutanten und -Onkel. Siehe Übersicht –>

Bezeichnung Farbe dl Preis Vol. Note Land Text
Donna Caterina 2009. Primitivo di Manduria DOC, Leone de Castris
Seit 1665 macht Leone de Castris tolle Weine!
rot 7.5 19.00 15% 5.3 Italien Intensives Rot, beinahe violett. Fruchtige Aromen, Kirschen und Lakritze. Eindrücklicher Körper und langer Abgang.
Im Jahr 1665 wurde die Cantina Leone de Castris gegründet von Verwandten der spanischen Vizekönige, damals Herrscher über Süditalien. 5000 Hektaren bewirtschaftete die Familie in guten Zeiten.
1925 begannen Piero und Lisetta de Castris eigene Weine abzufüllen und in die USA zu exportieren. Unter dem Namen „5 Roses“ - generationenlang hatten die de Castris immer 5 Söhne - wurde ihr Rosato ein grosser Erfolg in den USA.
Mittlerweile werden jährlich 2,5 Millionen Flaschen abgefüllt, darunter der Primitivo di Manduria DOC.
Plantamura Primitivo Riserva 2008. Gioia del Colle DOC
Der füllige und feine Primitivo von Plantamura
rot 7.5 24.00 14% 5 Italien Die beste Selektion von Primitivo-Trauben - erinnert an einen guten Amarone. Handernte, 12 Monate im Barrique, zwei Jahre Flaschenlagerung. Enorm vielschichtig, Noten von Orangenblüten, gedörrten Zwetschgen, Brombeeren und Gewürznelken; im Gaumen opulent mit viel Extrakt und Frucht.
WEIN DES JAHRES 2011
Die Azienda Plantamura hat sich auf den Primitivo „Gioa del Colle“ DOC spezialisiert und das seit vier Generationen. Denn sowohl der Boden - Kies und Kalt - als auch die Höhe 350 müM schaffen gute Bedingungen für die Reben. Zudem wurde der erste Primitivo auf eben dem Boden der Plantamura gezüchtet von einem Pater namens Don Francesco Indellicati Ende 19. Jahrhunderts.
14° Primitivo 2009 Gioia del Colle DOC Polvanera
Mit 14 vo.% etwa leichtere Primitivo von Polvanera
rot 7.5 19.00 14% 4.8 Italien Die Trauben stammen vorwiegend von jüngeren Reben mit einem Ertrag von 8000 Kg pro Hektar. Manuelle Lese. Vor der Abfüllung reift der Jungwein 9 Monate in Stahltanks. Mindestens 6 Monate Lagerung in der Flasche.
Jugendliches Rubinrot mit violetten Reflexen. Das weite Bouquet ist ausgesprochen fruchtbetont und reintönig. Ohne Holzfassausbau steht auch im Geschmack die klare Frucht im Vordergrund. Ein facettenreicher Wein, füllig und warm, harmonisch im Abgang und Nachklang.
Polvanera
Die Kellerei ist in einem alten Bauernhaus untergebracht, umgeben von Kulturland mit dunkelbrauner Erde, von der sich der Name Polvanera, übersetzt schwarzer Staub, ableitet. Filippo Cassano bewirtschaftet hier nach biologischen Richtlinien über 60 jährige Primitivo Stöcke.
Plantamura, Primitivo 2009 Etichetta rossa. Gioia del Colle DOC
Plantamura Etichetta Rossa - der Elegante Primitivo
rot 7.5 19.00 13.5% 3.9 Italien Der fruchtig-elegante Primitivo: Gute Lagen, Handernte und ein sorgfältige Ausbau führen zu einem für den Preis ausserordentlich reinen und eleganten Primitivo. Fruchtig, beerig, mit leichtem Süssteil, erfrischend und kräftig zugleich.
Ausbau: 12 Monate im Stahltank
Die Azienda Plantamura hat sich auf den Primitivo „Gioa del Colle“ DOC spezialisiert und das seit vier Generationen. Denn sowohl der Boden - Kies und Kalt - als auch die Höhe 350 müM schaffen gute Bedingungen für die Reben. Zudem wurde der erste Primitivo auf eben dem Boden der Plantamura gezüchtet von einem Pater namens Don Francesco Indellicati Ende 19. Jahrhunderts.
Ghenos 2009, Primitivo di Manduria DOC Torrevento
Ghenos, Primitivo di Manduria
rot 7.5 19.00 14.5% 3.8 Italien Tiefdunkles Rubinrot. Intensives Bouquet mit Noten von dunklen Waldfrüchten und harmonisch eingebundene Gewürzaromen. Im Gaumen ist der Ghenos kraftvoll und reich. Tannin und Säure sind gut eingebunden und veleihen dem Wein eine angenehme Frische. Ein gradliniger Primitivo, langanhaltend im Abgang und Nachklang.
Ausbau: 10 Monate im Stahltank, 6 Monate im Barrique
Torrevento
Nördlich von Bari, in den Hügeln von Corato liegt die Azienda Torrevento. Der Betrieb ist in einem ehemaligen Kloster untergebracht. Die Pflege der Weinberge, die hauptsächlich mit lokalen Sorten bestockt sind, erfolgt nach biologischen Richtlinien.


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